23. Oktober 2019

HanseCom nennt fünf Erfolgsfaktoren für mobiles Ticketing

Hamburg – Mobiles Ticketing ist im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) heute ein Muss. Das macht mobile Ticketing-Apps aber nicht zu einem Selbstläufer. HanseCom zeigt, worauf Verkehrsunternehmen bei der Einführung in ihrer Region achten müssen.

Shoppen, buchen, chatten: Die Menschen organisieren immer mehr Alltagsaufgaben mit ihrem Smartphone. Das prägt auch ihre Erwartungshaltung an den öffentlichen Personennahverkehr. Sie betrachten es zunehmend als Selbstverständlichkeit, heute auch ihre Fahrscheine für Bus und Bahn mobil kaufen zu können. Für den ÖPNV führt deshalb kein Weg mehr daran vorbei, seinen Kunden Ticketing-Apps anzubieten. Dabei sind einige zentrale Aspekte zu beachten. HanseCom, Anbieter von Softwarelösungen für den ÖPNV, erläutert die fünf zentralen Erfolgsfaktoren für mobiles Ticketing.

1. Zielgruppengerechte Apps bieten. Vielfahrer, Gelegenheitsfahrer, junge Menschen, Senioren, Menschen mit Handicap: Die unterschiedlichen Kundengruppen haben unterschiedliche Anforderungen. Deshalb sollten Verkehrsunternehmen mehrere mobile Apps anbieten, die den spezifischen Bedürfnissen ihrer Zielgruppen gerecht werden. Das können Verkehrsunternehmen am einfachsten umsetzen, indem sie sich auch für den Ticketvertrieb über Drittapps öffnen. Mit dem richtigen Ticketshop als Basis haben sie dabei die Sicherheit, dass der Ticketverkauf und damit die wertvollen Kundendaten bei ihnen verbleiben.

2. Überregionale Apps integrieren. Eine spezielle Zielgruppe bilden Fahrgäste, die sich nur kurzfristig in der Region eines Verkehrsunternehmens aufhalten – seien es Geschäftsreisende, Touristen oder Fahrgäste, die Freunde und Familie besuchen. Diese Zielgruppe können Verkehrsunternehmen am besten abholen, indem sie sich an einer überregionalen App beteiligen. Dann müssen die Fahrgäste nicht x-verschiedene lokale Apps auf ihrem Smartphone installieren, sondern können mit einer einzigen App deutschlandweit regionale ÖPNV-Tickets mobil erwerben.

3. Sinnvolle Zusatzdienste einbinden. Um ihren Kunden ganzheitliche Mobilitätslösungen zu ermöglichen, sollten sie ergänzende Angebote in ihre Apps integrieren. Das können Mobilitätsangebote wie Taxi, Car-, Ride- und Bike-Sharing oder Mobility on Demand sein. Damit haben die Fahrgäste dann die Möglichkeit, situationsabhängig flexibel das passende Verkehrsmittel auszuwählen und ihre kompletten Reiseketten abzudecken. Dazu zählen aber auch weiterführende Services wie Kombitickets aus Fahrscheinen und Eintrittskarten, die Strombetankung für das Elektroauto oder das Ticket für den Park-and-Ride-Parkplatz.

4. Einfaches Bezahlen ermöglichen. Komplizierte Bezahlverfahren zählen zu den häufigsten Gründen dafür, dass Kunden einen digitalen Kaufvorgang abbrechen. Deshalb sollte der ÖPNV seinen Fahrgästen eine möglichst einfache Bezahlung ermöglichen. Dazu gehört einerseits, dass sie alle gebuchten Dienste einschließlich der Zusatzangebote von Drittanbietern mit einer einzigen Rechnung begleichen können. Zum anderen sollten ihnen nicht nur die klassischen Bezahlformen wie Lastschrift und Kreditkarte zur Verfügung stehen, sondern auch digitale Bezahldienste wie PayPal, Apple Pay oder Google Pay.

5. Personalisierte Services unterstützen. Um es Fahrgästen so einfach wie möglich zu machen, ermitteln und berücksichtigen die Ticketing-Apps idealerweise auch ihre individuellen Präferenzen – ganz so, wie das Online-Shops oder Streaming-Plattformen bereits tun. Ein Beispiel dafür ist etwa, dass sie die übliche Auswahl der einzelnen Personen mitlernen und ihre bevorzugten Verbindungen in den Trefferlisten nach oben schieben.

„Wenn sie es richtig anpacken, können Verkehrsunternehmen mit mobilem Ticketing eine Schlüsselanforderung des Fahrgasts von heute erfüllen“, sagt Martin Timmann, Geschäftsführer von HanseCom. „Mobile Ticketing-Apps sind ein zukunftsfähiges Modell im Wettbewerb mit neuen Mobilitätsanbietern; gleichzeitig stellen sie auch einen äußerst effizienten und kostengünstigen Vertriebsweg dar, der die Verwaltung des ÖPNV erheblich entlasten kann.“

Mobiles Ticketing
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